Pressemitteilung: Mehr Theologie wagen - BAG K+R-Forum am 4. und 5. Oktober in Bad Boll
Rechtspopulismus theologisch begegnen
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAG K+R) setzte mit ihrem Forum „Mehr Theologie wagen. Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit als Herausforderung für christliches Handeln“ ein starkes Zeichen gegen aktuelle rechtspopulistische Tendenzen in Deutschland. Das Forum fand mit rund hundert Teilnehmenden von 4. bis 5. Oktober in der Evangelischen Akademie Bad Boll statt. Es trafen sich Aktive aus Kirchen und Zivilgesellschaft, um kirchliche Antworten auf das Problem des Rassismus zu finden.
Dr. Christian Staffa, Sprecher der BAG K+R, formulierte am Samstag zum Abschluss der Tagung: „Die Kirchen müssen sich nicht nur politisch, sondern auch auf dem Feld der Theologie kritisch mit der extremen Rechten auseinandersetzen.“
Bereits am Vorabend betonte Gabriele Wulz, Prälatin der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, die Notwendigkeit einer klaren Positionierung und gleichzeitig selbstkritischen Haltung der christlichen Kirchen im Umgang mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Grußworte sprachen Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Württemberg und Mitglied des Rats der EKD, Prof. Dr. Wolf-Dietrich Hammann vom Ministerium für Soziales und Integration, sowie Benjamin Wahl (Bund der Deutschen Katholischen Jugend). Vor rund hundert Teilnehmenden sprach Dr. des. Amrei Sander von der Universität Leipzig über die Frage, warum Teile evangelikaler Milieus besonders anfällig für Rechtspopulismus sind.
Zum Ausklang des Tages diskutierten die Teilnehmenden mit Gabriele Wulz, Christhard Wagner, Beauftragter der Evangelischen Kirchen bei Landtag und Landesregierung Thüringen, sowie Dr. Michael Blume, Beauftragter der Landesregierung Baden-Württemberg gegen Antisemitismus, über das Thema „Nationales Christentum? Die Neue Rechte und die Theologie“.
Prof. Dr. Heinz Streib von der Universität Bielefeldt sprach am nächsten Morgen über psychologische Ursachen für rechtspopulistische Vorurteile. Mit Dr. Andrea Mammone (Universität London) und Zoltán Gábor Szücs (Budapest) diskutierten die Teilnehmenden über das Erstarken faschistischer und rechtspopulistischer Kräfte in Politik und Regierung in Italien und Ungarn.
Das Forum fand statt in Kooperation mit dem Bündnis Kirche für Demokratie und Menschenrechte in Württemberg (bkdmwü), der Diakonie Württemberg, dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) sowie der Evangelischen Akademie zu Berlin.
Bad Boll/Berlin, den 05.10.2019
Foto © Sarah Tschiersch & Luis Schönecker
Text: Sandra Windisch
Bei Nachfragen:
Henning Flad (Geschäftsführung)
BAG Kirche & Rechtsextremismus